Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut

l l
-
demnächst weiter!

Forschungsprojekt 2015: pARTicipate
•
Ziel des Projektes ist es, eine Applikation für Smartphones und Computer zu entwickeln, die es der Öffentlichkeit erlaubt, Kunst im öffentlichen Raum zu finden und interaktiv deren relevante Daten abzurufen (z.B. Identifikation und Provenienz etc.). Somit wird in erster Linie die Entwicklung eines interaktiven Vermittlungsangebotes angestrebt. Die Öffentlichkeit soll zudem bei der Nutzung der Applikation im Hinblick auf den Erhalt der Kunstwerke eine kollaborative Monitoring-Funktion übernehmen. In einer ersten Projektphase haben die User/innen die Möglichkeit, direkt mit den Forschenden in Kontakt zu treten, um die Applikation auf ihre Bedürfnisse hin zu optimieren. In einer zweiten wird ein "Werkzeug" in die Applikation eingefügt, welches dem User erlaubt, den Zustand (Schäden etc.) der Kunstwerke dem Eigentümer zu melden.

l l
-
demnächst weiter!

Buchpublikation 2013: Ein Leitfaden
•
Den mit der Pflege und Erhaltung betrauten Institutionen soll der Einstieg in die Problematik und die Entscheidungsfindung beim Erhalt der Werke erleichtert werden, indem sie ein wissenschaftlich abgesichertes Handlungsschema angeboten bekommen, ergänzt mit zahlreichen illustrierten Fallbeispielen.

l l
demnächst weiter!

Forschungsprojekt 2010: Public Art
•
Die Entwicklung nachhaltiger Konservierungs- und Restaurierungsstrategien zum Erhalt von Kunstobjekten im öffentlichen Raum und deren urbane Implementierung sind Gegenstand des Projektes. Das Projekt schliesst eine elementare Lücke in der fundierten Auseinandersetzung mit Umgebungsfaktoren, dem Zerfall von Materialien und Interventionen an Skulpturen im Aussenraum. Projektspezifisches Ziel ist die Erstellung eines faktischen Leitfadens zum konservatorischen Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum. Das Projekt wird finanziert von der BFH Bern.

Ueli Berger, 'Scribble'
l l

Datenbanksysteme für die Inventarisierung von Sammlungen
• Erstellt werden Datenbanksysteme zur zentralen Inventarisierung unterschiedlichster Sammlungen von Kunst- und Kulturgut. Das Layout der Systeme ist in einem frei modifizierbarem Registersystem mit unterschiedlichsten Felder erstellt. Die Anwendung ist intuitiv und kann webbasierend ausgeführt werden.
Anwender dieser Datenbanken sind bislang Museen, Ämter, Versicherungen und Verlage, die über eigene Kunstsammlungen verfügen und diese nachhaltig archivieren wollen. Die auf FileMaker® basierende Datenbankanwendung ist zudem plattformunabhängig.

Screenshot
Matschinsky-Denninghoff
 
Flash Player Download Flash Player
Flash Player Download Master-Thesis
'Strassenkunst-Projekt Hannover'
• Wie kaum eine andere Stadt in Deutschland förderte Hannover bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg die Kunst im öffentlichen Raum. Besonders das Skulpturenprojekt 'Experiment Strassenkunst' zu Beginn der 1970er Jahre steht im Mittelpunkt der Master-Thesis, die an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim im Jahr 2007 geschrieben wurde.
Kunstwerke im öffentlichen Raum müssen einem weiten Feld von Interessen genügen, welche oftmals kontroverse Diskussionen auslösen. Sie sollen sich zum einen an den umfassenden Ansprüchen des sie umgebenen Raumes orientieren und zum anderen wiederum keine bloße Dekoration der Stadtarchitektur sein, da sie den Ideen der freien Kunst entsprungen sind.
Neben ethisch-ästhetischen Fragestellungen, rechtlichen Grundlagen, denkmalpflegerischen Aspekten werden vor allem Konzepte zur Konservierung und Restaurierung von Kunst im öffentlichen Raum zur Diskussion gestellt.
logo
Strassenkunst-Projekt
l l
'Caecilia' 19.Jh.-Kopie nach Raffael (unbekannter Künstler)
• Das Gemälde wurde von der Vorderseite (vermutlich durch einem spitzen Gegenstand) beschädigt.
Die Risskanten im Träger wurden partiell planiert und anschliessend fadengenau verklebt. Die Fehlstellen in der Malschicht wurden mit einem Leim/Kreidekitt ergänzt und anschliessend retuschiert.
unbekannter Künstler
Eigentümer: Privat
'Hellebardier' 1972 (Alexander Calder)
• Bei der Untersuchung der Polychromie der Metallskulptur ging es in erster Linie darum, herauszufinden welche Erstfassung im Jahr der Aufstellung 1972 bestanden hat. Eine geplante 'Restaurierung' machte diese Analyse notwendig. Zudem sollten die verwendeten Farbmittel in ihrer Zusammensetzung möglichst genau bestimmt werden.
Die Untersuchung ergab einen mehrschichtigen Aufbau, wobei die einzelnen Farbschichten aber keinen Fassungen zugeordnet werden konnten. Die Zusammensetzung der untersten Malschicht wurde mit Hilfe polarisationsmikroskopischer und mikrochemischer Methoden bestimmt.
Alexander Calder
Eigentümer: Stadt Hannover
'Ziegelei' 1910 (Erich Heckel)
• Neben der oberflächlichen Verschmutzung zeigte der Holzschnitt vor allem Flecken (Wasserränder) und eine verwellte Oberfläche.
Nach der Trockenreinigung und dem Glätten des Papiers wurden die Wasserränder mit Hilfe eines Verfahrens auf wässriger Basis behandelt und so reduziert.
Erich Heckel
Eigentümer: Augustinermuseum Freiburg
'Damenportrait' 19.Jh. (unbekannter Künstler)
• Vermutlich durch den Haftungsverlust zwischen Bildschicht und der fabriktechnischen Grundierung des Trägers zeigte das Gemälde diverse Fehlstellen. Nach der Konsolidierung der Bildschicht wurden die Fehlstellen mit einem Leim/Kreidekitt ergänzt und retuschiert.
Sehr problematisch bei diesem Bild ist die sehr dünne Bildschicht, die extrem auf klimatische Schwankungen reagiert.

unbekannter Künstler
Eigentümer: Privat

'O.T.' 1960 (Heinz Mack)
• In der in Kooperation mit der Neuen Nationalgalerie Berlin entstandenen Diplomarbeit wird eine Werkgruppe des zeitgenössischen deutschen Malers und Bildhauers Heinz Mack vorgestellt. Ausgehend von technologischen und konservatorischen Gesichtspunkten wird ausschließlich die Malerei auf textilen Bildträgern der Jahre 1957-63 betrachtet, welche Heinz Mack als 'Dynamische Strukturen' betitelt. Typische Craqueléformen an einigen dieser Gemälde gaben Anlass für eine genauere Untersuchung der Schadensursachen. In einem Interview bezieht der Künstler eindeutig Position zu Konservierung und Restaurierung und gibt Auskunft zur Technik seiner Bilder. Diese Aspekte wurden dokumentiert und anhand von Vergleichsobjekten und Materialanalysen genauer untersucht. Exemplarisch wurde an einem der Bilder dieser Zeit ein Behandlungskonzept entwickelt und durchgeführt. Abschließend wurden Möglichkeiten der Prävention in Form einer Reihe von passiven Maßnahmen, wie bspw. bei Präsentation, Aufbewahrung und Transport, dargelegt und diskutiert.
Heinz Mack
Eigentümer: Neue Nationalgalerie Berlin
l
'Auto Route No.12' 1964 (Kumi Sugai)
• Das Bild des 1996 verstorbenen japanischen Malers gehört zu seinen abstrakten grossformatigen Serien (255x205 cm), welche in den 60er Jahren in Paris entstanden. Die Problematik bei diesem Gemälde war die Schichtentrennung der Acrylmalerei, die durch mechanische Einwirkung von Aussen enstanden ist. Die Bereiche mit grösseren Malschichtverlusten konnten konsolidiert und retuschiert werden. Da das Bild ausschliesslich stehend bearbeitet wurde, mussten die Deformationen im textilen Bildträger mit Metallplatten (fixiert durch Magneten) partiell planiert werden.
Kumi Sugai
Eigentümer: Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co.KG

Betreute Ausstellungen (Beispiele)
• 'Les Male Art' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• 'David Salle' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• 'Jake & Dinos Chapman' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• 'Made in Germany' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• Franz Ackermann, 'Home, Home again...' (Hannover)
• 'Faster! Bigger! Better!' (ZKM Karlsruhe)
• 'Berlin-Tokyo/Tokyo-Berlin' (Neue Nationalgalerie Berlin)
• Chris Ofili, 'The Blue Rider' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• 'Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst' (Berlin)
• Michel Majerus, 'What looks good today…' (Hannover)
• 'Paris-The Capitel of the Art' (Guggenheim Museum Bilbao)
• 'Die Sehnsucht des Kartografen' (Kunstverein Hannover)
• Sammlung Leopold, 'Aufbruch der Moderne' (Hannover)
• 'Niki de Saint Phalle' (Jean Tinguely Museum Basel)
• 'La Fête' (Sprengel Museum Hannover)
• Imi Knoebel 'Pure Freude' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• Jonathan Meese, 'Revolution' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• 'Lichtkunst aus Kunstlicht' (ZKM Karlsruhe)
• 'Pablo- der private Picasso. Le Musée Picasso à Berlin' (Berlin)
• 'Das MoMA in Berlin' (Neue Nationalgalerie Berlin)
• 'Male Lago- Unsichtbarer Beitrag - Jörg Immendorff' (Berlin)
• 'Kunst in der DDR' (Neue Nationalgalerie Berlin)
• Gotthard Graubner, 'Farblicht' (Kestner Gesellschaft Hannover)
• Sarah Morris, 'Los Angeles' (Kestner Gesellschaft Hannover)
Ausstellungsbetreuung
Plakat 1901 (unbekannter Künstler)
• Das Schadensbild der Farblithographie (Ausstellungsplakat) reichte von zum Teil starken Oberflächenverunreinigungen, Verwellungen, Knicke und Risse im Papier bis hin zu grösseren Fehlstellen im mittleren Bereich. Bei der Konservierung der Lithographie ging es in erster Linie um eine Trockenreinigung und um die Konsolidierung der Rissränder. Nach dem Glätten des Druckes wurden die Fehlstellen mit Intarsien geschlossen.
Bei der Retusche der eingesetzten Papierintarsien wurde mit Airbrush-Technik gearbeitet.
unbekannter Künstler
Eigentümer: Augustinermuseum Freiburg

'Dingley Hall' 1875
•"Dingley Hall" entstand auf einem Landsitz vor den Toren Londons. Laurence und Isaac Currie, die damals acht- und zwölfjährigen Söhne einer englischen Bankiersfamilie begannen 1875 Regalfächer mit kleinen Möbeln und Bildern zu dekorieren.

Das wohl bedeutenste Puppenhaus des 19. Jahrhunderts wurde 2003 bei Christie's in London durch das Spielmuseum in Soltau erworben. Bei der Konservierung bzw. Restaurierung stand vor allem die Dokumentation der über 1000 Einzelteile im Vordergrund. Diese wurden digital erfasst und in einem Fangblattsystem übernommen.
Die Positionierung der Inneneinrichtung wurde vom Museum nach einer historischen Abbildung von 1908 möglichst exakt wieder hergestellt.

Dingley Hall
Eigentümer: SPIELmuseum Soltau
'Nana Caroline' 1974 (Niki de Saint Phalle)
• Für die geplante Restaurierung im Jahr 2003 wurde die Polyester-Skulptur von Niki de Saint Phalle u.a. mit Hilfe von thermoanalytischen und spektroskopischen Methoden untersucht.
Der Korpus der Skulptur besteht aus einem Faser-Kunststoffverbund (UP-Harz) und einer Gelcoat-Schicht. Der Farbschichtaufbau ist mehrschichtig und auf Polyurethan-Basis. Das erstellte Konzept für eine mögliche Restaurierung fand leider keinen Konsens, so dass die Skulptur 2003/04 komplett saniert wurde.
Niki de Saint Phalle
Eigentümer: Stadt Hannover
'Milchkaffee' 1967 (Thomas Bayrle)
• Bei der Serigraphie handelt es sich um einen fünffarbigen Siebdruck auf PVC-Folie aus dem Jahre 1967.
Durch jahrelange Lagerung des Druckes im aufgerollten Zustand kam es zum Abplatzen der Farbschicht. Das konservatorische Behandlungskonzept sollte dementsprechend vor allem die Konsolidierung der Farbschicht, sowie eine Reinigung der Oberfläche beinhalten. Für vergleichbare Vorversuche wurden Dummies hergestellt, an denen die Konsolidierungsmittel getestet werden konnten.
Thomas Bayrle
Eigentümer: Bundeskunstsammlung
Heidi Bucher
Foto: © J. P. Kuhn, Zürich
 
Facharbeit
Flash Player Download Flash Player
'Latex in der Kunst des XX. Jahrhunderts'
• Latex, eine kolloidale Dispersion von cis-1,4-Polyisopren in Wasser, wurde von vielen Künstlern vor allem im Verlauf der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts als künstlerisches Ausdrucksmittel verwendet. Vor allem Eva Hesse, Heidi Bucher, Martin Kippenberger oder Paul Thek arbeiteten mit diesem Medium.
Eine Aktion von Heidi Bucher im Jahr 1991 war z.B. die 'Häutung' der Villa Bleuler in Zürich. Dabei hüllte sie, ähnlich einer Abformung, Wände, Decken, Fussböden u.a. Dinge mit ihren 'Gummihäuten' ein. Der 'Akt' des Ablösens stand dabei immer im Vordergrund.
Die dabei auftretende Problematik mit der sich die Restauratoren konfrontiert sehen, ist die extrem schnelle Veränderung (Alterung) des Materials Latex. Besonders Veränderungen, die sich durch das Verspröden oder Vergilben des Materials bemerkbar machen, fordern den Restaurator zum Handeln auf.
Die Facharbeit zur Diplomprüfung gibt einen ersten Einblick in die Geschichte, Materialkunde und Degradationsmechanismen von Latex anhand ausgewählter Kunstwerke. In einem zweiten Teil werden Überlegungen zur Restaurierbarkeit von Kunstwerken aus Latex besprochen.
demnächst weiter!
logo
Latex in der Kunst des XX. Jahrhunderts
'Wiesenblumen und Katze' 1931 (Ernst Ludwig Kirchner)
• Das Gemälde hatte starke Spannfalten. Die gesamte Bildschicht löste sich v.a. in diesen Bereichen partiell vom Träger. Teile der Bildschicht bzw.Malschicht sind bereits verloren gegangen.
Da die obere Spannkante stark zerstört war, wurde der textile Träger in diesen Bereichen konsolidiert, so dass die Deformationen ausgespannt werden konnten. Anschließend wurde die Bildschicht gereinigt und gefestigt. Einige der älteren Retuschen wurden abgenommen und durch Neue ersetzt.
Ernst Ludwig Kirchner
Eigentümer: Neue Nationalgalerie Berlin

'Spaziergang in Blumen' 1912 (August Macke)
• Das Gemälde war stark durch Insektenexkremente, die stärker als aufliegender Oberflächenschmutz zu einer Veränderung der Malschichtoberfläche führen können, verschmutzt.
Teile der Bildschicht sind zudem bereits verlorengegangen. Aus diesem Grund entschied man sich hier für eine Reinigung und Festigung der Bildschicht und des textilen Trägers. Fehlstellen wurden geschlossen und retuschiert.

August Macke
Eigentümer: Neue Nationalgalerie Berlin

'Lysistrata, Maquette for Stage' 1966 (Niki de Saint Phalle)
• Dieses Bühnenmodell in Papiermaché-Technik (polychrom gefasst) mit Drahtinnenkonstruktion, wurde für die Inszenierung 'Lysistrata' von Aristophane (produziert von Rainer von Diez) am Staatstheater in Kassel von Niki de Saint Phalle angefertigt.
Niki de Saint Phalle entwarf ebenfalls für dieses Stück (411 v.Chr.), bei dem die Frauen der verfeindeten Lager Athen und Sparta durch Liebesentzug gelingt, den Frieden zwischen den selbigen wiederherzustellen, die Kostüme für die Akteure.
Die sehr empfindliche Oberfläche des Modells zeigte starke Verschmutzungen (v.a. Griffspuren), die mit verschiedenen Trockenreinigungsverfahren reduziert werden konnten.
Die losen, z.T. aufstehenden Malschichtbereiche, wurden niedergelegt, konsolidiert und teilweise retuschiert.

Niki de Saint Phalle
Eigentümer: Sprengel Museum Hannover
Plastische Ergänzung
• An diesem vergoldeten Zierrahmen sind große Teile der Ornamente verloren, welche mittels Abgussverfahren ergänzt werden konnten. Die Ergänzungen wurden anschliessend mit Bolus gefasst und entsprechend einer Ölvergoldung neu vergoldet.
Ergänzung
Eigentümer: Privat
'Light Levers' 1978 (Peter Sedgley)
• Das Objekt "Light Levers" (1978) des britischen Künstlers Peter Sedgley hatte einen massiven Wasserschaden, so dass viele Objektteile (Rahmenkonstruktion, Zierleisten, Spiegel, Elektrik) beschädigt bzw. abgelöst waren. Die monochrome weiße Fläche war partiell massiv verschmutzt. Somit entschloss man sich hier zu einer Reinigung und Festigung aller Teile am Objekt. Durch das eingedrungene Wasser war die Elektrik beschädigt, so dass zusammen mit einem Elektriker teile geprüft und teilweise ausgetauscht wurden. Fehlende Teile, wie z.B. eine Zierleiste, wurden ergänzt.
Peter Sedgley
Eigentümer: Privat
© equipe-05